Schülergewinnung- Erfolgs-Mindset in der Akquise

Von der Angst zur Aktion | der Game-Changer für die Schülergewinnung und Teilnehmer-Akquise

An Privatschulen herrscht oft eine spürbare Zurückhaltung, wenn es um das Thema Vertrieb geht. Viele Bildungseinrichtungen sehen sich primär als Vermittler von Wissen und Werten, nicht als Unternehmen, die ihre Dienstleistungen „verkaufen“ müssen. Gerade jetzt, in einer Zeit, in der der Bildungsmarkt immer kompetitiver wird und Interessenten durch die wirtschaftliche Lage vorsichtiger sind, ist es entscheidend, dass Privatschulen ihre Einstellung zum Vertrieb überdenken und einen Mindset-Shift vollziehen – vom Mangeldenken hin zu einem Chancendenken.

Das Problem: Angst, aufdringlich zu sein oder bedürftig zu wirken

Viele Privatschulen haben regelrecht Angst vor dem Thema Vertrieb. Diese Furcht wurzelt oft in der Annahme, dass Verkaufen etwas Aufdringliches oder gar Unethisches sei, das nicht mit den Werten einer Bildungseinrichtung vereinbar ist. Zudem fehlt es häufig an fundierter Ausbildung in kundenorientierten Vertriebsstrategien, was die Unsicherheit noch verstärkt.

Diese Unsicherheit bewirkt, dass der Akquiseprozess ins Stocken gerät bzw. völlig zum Erliegen kommt.

Mitarbeiter vermeiden es, klare Vereinbarungen und Termine zu setzen, um den Prozess am Laufen zu halten. Sie überlassen den Prozess dem Interessenten und reagieren ausschließlich.

Sie vermeiden es nachzufassen aus Furcht, als „zu kommerziell“ wahrgenommen zu werden.
Interessenten werden nicht betreut (sie fallen in ein tiefes Loch – siehe unten), der Kontakt versandet.

Sie versäumen es, im direkten Gespräch auf die Highlights und den besonderen Nutzen Ihres Bildungsangebots hinzuweisen, weil sie aus ihrer Sicht argumentieren und nicht aus der Blickrichtung des Interessenten schauen.

Dadurch verlieren Sie 85 bis 90% Ihrer Interessenten. Die Grafik stellt den klassischen Schülergewinnungsprozess dar.

Die Auswirkungen: Verpasste Chancen und stagnierendes Wachstum

Durch teilweise schon jahrelange Mangelsituation fokussieren sich Privatschulen und Bildungsanbieter mehr auf Kosteneinsparungen statt auf Wachstumsmöglichkeiten.
Dieses Denken wird unbewusst nach außen transportiert. Die Interessenten spüren das – auch wenn sie es nicht konkret benennen können. „Irgendetwas hat mich nicht überzeugt.“ 

Wir alle wissen, dass Erfolg sexy macht.  Erfolgreiche Schulen haben eine starke Ausstrahlung, ein starkes Selbstbild, ein hohes Selbstbewusstsein. Schulen, denen es wirtschaftlich weniger gut geht, sind weniger innovativ und weniger überzeugend. Dies gilt nicht nur in der Schülergewinnung, sondern auch in der Sponsorenakquise.

Im Sport heißt es: „Spielst du um zu gewinnen oder spielst du, um nicht zu verlieren?“ Ein himmelweiter Unterschied. Wenn ich mit Schulen spreche, die schon länger Schwierigkeiten haben, ihr Haus zu füllen, stelle ich immer wieder fest, dass sie sich daran orientieren, ob es schlechter oder besser als im letzten Jahr war. Dabei haben sie oft längst aus den Augen verloren, was eigentlich möglich sein könnte. Die Zahl der Vollauslastung ist längst aus ihrem Bewusstsein verschwunden. Sie befinden sich in einer Abwärtsspirale.

Dieses Mangeldenken hat weitreichende Konsequenzen für Privatschulen:

Sinkende Schülerzahlen
 Ohne aktive Vertriebsbemühungen werden weniger neue Schüler gewonnen, was langfristig die Existenz der Schule gefährden kann. Durch die Notlage, wirklich jeden Interessenten aufnehmen zu müssen, verschärft sich das Mangeldenken.

Finanzielle Engpässe
Geringere Einnahmen führen zu begrenzten Mitteln für Investitionen in Qualität und Innovation. Die Schule ist unter anderem auch immer weniger in der Lage bestes Lehrpersonal für sich zu gewinnen. Dies gefährdet den Ruf einer Schule.

Wettbewerbsnachteil
Andere Bildungseinrichtungen, die konsequenter ihre Interessenten betreuen und diese gezielt zu einer Entscheidung führen, gewinnen Marktanteile. Durch aktive Betreuung und den Einsatz digitaler Systeme lassen sich rund 65% aller Interessenten aktiv betreuen und durch den Aufnahmeprozess führen und nicht nur 10%.

Imageproblem
Paradoxerweise kann die Zurückhaltung im Vertrieb als mangelndes Interesse an neuen Schülerinnen und Schülern interpretiert werden. „Die haben es wohl nicht nötig“, denken manche Eltern oder Interessenten, wenn die Schule nichts unternimmt um sie als Kunden zu gewinnen.

Verpasste Chancen
Potenzielle Schüler, die von dem Angebot profitieren könnten, ermutigen und überzeugen Sie nicht, sich dafür zu entscheiden. 

Der Lösungsansatz: Ein Mindset-Shift zum Chancendenken

Um diese negativen Auswirkungen zu überwinden, ist ein fundamentaler Mindset-Shift erforderlich – vom Mangel und aus der Ablehnung heraus in die Chance. Hier einige Schritte, wie Sie diesen Wandel vollziehen können:

Anerkennen Sie den Wert Ihres Angebots
Machen Sie sich und dem ganzen Team bewusst, dass Ihre Bildungsdienstleistung einen immensen Wert für Schüler und Eltern hat. Sie bieten nicht nur Wissen, sondern auch Persönlichkeitsentwicklung, individuelle Förderung und oft bessere Zukunftschancen. Dies zu kommunizieren ist nicht aufdringlich, sondern eine Pflicht gegenüber denjenigen, die von Ihrem Angebot profitieren könnten.

Definieren Sie Vertrieb neu
Verstehen Sie Vertrieb nicht als aggressives Verkaufen, sondern als Prozess des Matchings: Sie bringen Ihr wertvolles Bildungsangebot mit den Menschen zusammen, die am meisten davon profitieren. Es geht darum, die richtigen Schüler für Ihre Schule zu finden und ihnen die bestmögliche Bildung zu ermöglichen. Gerade Schulen mit speziellen Angeboten, die nicht für jeden in Frage kommen (z.B. MINT- Internate) müssen diejenigen exzellent betreuen, die für ihre Angebote in Frage kommen, weil ihre Zielgruppe sehr ausgewählt ist.

Investieren Sie in Weiterbildung
Bilden Sie sich und Ihr Team in modernen, ethischen Vertriebsmethoden weiter. Zum Beispiel im Power Sprint Intensiv Workshop. Hier lernen Sie, wie Sie Ihre Bildungsphilosophie authentisch kommunizieren und potenzielle Schüler und Eltern begeistern können, ohne dabei Ihre Werte zu kompromittieren.

Kultivieren Sie eine Wachstumsmentalität
Fokussieren Sie sich auf die Möglichkeiten, die sich durch mehr Schüler ergeben: bessere Ressourcen, vielfältigere Angebote, mehr Stipendien. Ein wachsendes Schulbudget bedeutet mehr Möglichkeiten, Gutes zu tun und Ihre Bildungsmission zu erfüllen.
Ein volles Haus ist kein Zufall oder abhängig von Politik und Wirtschaftslage, sondern eine  Frage Ihrer Entscheidung.

Nutzen Sie Storytelling
Teilen Sie die Erfolgsgeschichten Ihrer Schüler und Absolventen auf Ihrer Webseite und auf allen Kanälen und Werbematerialien. Authentische Erzählungen über den positiven Einfluss Ihrer Schule sind die überzeugendste Form in Marketing und Vertrieb.

Entwickeln Sie eine klar strukturierte Vertriebssystematik
Je genauer Sie Ihren Prozess definieren, je sauberer Sie dokumentieren, desto präziser können Sie nicht nur Ihre Akquise steuern, sondern auch auf Ihre Interessenten im persönlichen Kontakt eingehen. Hilfsmittel wie Leitfäden, Checklisten und digitale Werkzeuge entlasten das Team und erhöhen die Qualität Ihrer Kundengewinnung.

Entwickeln Sie eine Fülle-Perspektive
Sehen Sie andere Schulen nicht als Konkurrenten, sondern als potenzielle Partner oder ganz neutral als Marktbegleiter in der Bildungslandschaft. Es gibt genug Schüler für alle, und jede Schule hat ihre einzigartigen Stärken. Wenn Sie genau wissen, was Sie besonders macht, sorgen Sie dafür, dass die Welt davon erfährt.

Drehen Sie Ihre Erfolgsenergie auf
Bevor Sie in ein Aufnahmegespräch gehen, nehmen Sie sich einen Moment für sich. Konzentrieren Sie sich voll und ganz auf das kommende Gespräch. Und nun lassen Sie die beste Gesprächssituation vor Ihrem inneren Auge ablaufen und fühlen direkt mit. Sie spüren die Freude, das Vertrauen im Gespräch und das Interesse und Sie erhalten die Zusage. So fühlt sich Erfolg in der Schülergewinnung an. Jetzt sind Sie bereit. Ihre Stimmung ist hoch und mit genau dieser Energie gehen Sie ins Gespräch.

Begreifen Sie Vertrieb als Chance und bauen Sie smarte Prozesse auf

Der Shift vom Mangel- zum Fülledenken im Vertrieb ist für Privatschulen nicht nur eine Notwendigkeit, sondern eine Chance. Indem Sie Ihre Einstellung zum Vertrieb ändern, öffnen Sie nicht nur die Türen für mehr Schüler, sondern auch für eine Verbesserung Ihres gesamten Bildungsangebots.

Verstehen Sie Vertrieb als Möglichkeit, Ihre Bildungsmission zu erfüllen und mehr jungen Menschen Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung zu ermöglichen. Mit diesem positiven Mindset werden Sie feststellen, dass Vertrieb nicht im Widerspruch zu Ihren Werten steht, sondern diese vielmehr unterstützt und verstärkt.

Machen Sie den ersten Schritt: Reflektieren Sie Ihre aktuelle Einstellung zum Vertrieb und identifizieren Sie Bereiche, in denen Sie von einem Mangel- zu einem Fülledenken wechseln können. Der Weg zu einem erfolgreichen und ethischen Vertrieb beginnt im Kopf und wird Ihrer Schule, Ihren Schülern und der gesamten Bildungslandschaft zugutekommen.